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Chronik

Projekte, Personen, Publikationen – mit 75 Jahren ist das IfZ längst selbst ein Spiegel der Zeitgeschichte geworden. Unsere Chronik blickt zurück auf wichtige Wegmarken von den Anfangsjahren bis zur Gegenwart. 

1949 - 1964

1965 - 1979

1980 - 1994

1995 - 2009

2010 - 2024

1949

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Das Gebäude Reitmorstraße 29 (Foto: IfZ, Bildsammlung)

1. Mai 1949
Das „Institut zur Erforschung der nationalsozialistischen Politik“, das später in Institut für Zeitgeschichte (IfZ) umbenannt wird, nimmt seine praktische Arbeit auf. Die Bayerische Staatskanzlei hat dafür Räume in der Münchner Reitmorstraße 29 zur Verfügung gestellt. Geschäftsführer ist Gerhard Kroll, der neben seiner Tätigkeit am Institut dem Bayerischen Landtag angehört. Das Institut startet mit zwei Angestellten, einer Halbtagsschreibkraft – und 28 Kisten Papier aus den Nürnberger Prozessen.

1950

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Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, nachzulesen im Protokoll der konstituierenden Sitzung vom September 1950 (IfZ-Archiv, ID 4-2-13151)

September 1950
Bundesinnenminister Gustav Heinemann unterzeichnet am 8. September die Satzung des „Deutschen Instituts für Geschichte der nationalsozialistischen Zeit“. In dieser wird festgelegt, dass die Forschungseinrichtung von Bund und Bayern gemeinsam getragen wird. Die anderen Länder können sich zunächst nicht zu einer Beteiligung entschließen. 
Am 11. September treten unter dem Vorsitz von Bundespräsident Theodor Heuss in Bad Godesberg Kuratorium und Beirat zu einer konstituierenden Sitzung zusammen.

1951

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Hermann Mau (Foto: IfZ, Bildsammlung)

1. Februar 1951
Der Münchner Privatdozent Hermann Mau wird neuer Generalsekretär. Er folgt auf Gerhard Kroll, der seit Sommer 1950 nach Kontroversen mit dem machtbewussten Beiratsmitglied Gerhard Ritter und dem Kuratorium nur noch kommissarisch im Amt war. Mau bleibt nur eine kurze Amtszeit vergönnt: Am 25. Oktober 1952 verunglückt er auf einer Dienstreise mit seinem Auto tödlich.

Herbst 1951
Als erste Buchveröffentlichung des Instituts erscheinen „Hitlers Tischgespräche“. Diese gingen auf Aufzeichnungen zurück, die der Ministerialbeamte und Hitler-Bewunderer Henry Picker im „Führerhauptquartier“ angefertigt hatte. Bereits im Sommer 1951 hatte ein Vorabdruck der unkritisch und unkommentiert präsentierten Mitschriften in der Illustrierten „Quick“ Missfallen in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit erregt. Im Zusammenhang mit der Kritik an den „Tischgesprächen“ wird dem Herausgeber des Buches, Gerhard Ritter, der Rückzug aus dem Wissenschaftlichen Beirat nahegelegt. Diesem kommt Ritter formell zwar nicht nach, nimmt aber bis zum Auslaufen seines Mandats nicht mehr an den Sitzungen des Gremiums teil. 

1952

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Hauseingang Reitmorstraße 29 mit Institutsschild (Foto: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv)

17. Mai 1952 
Das Kuratorium und der Wissenschaftliche Beirat beschließen die offizielle Umbenennung des „Deutschen Instituts für Geschichte der nationalsozialistischen Zeit“ in „Institut für Zeitgeschichte“ (IfZ) – eine Bezeichnung, die auch schon zuvor inoffiziell am Institut Verwendung fand. Nach den Anfangsmonaten, in denen verschiedene Namen nebeneinander gebraucht wurden, gibt es damit nun eine einheitliche Bezeichnung für die Einrichtung, deren Forschungsfeld sich nicht allein auf die Geschichte des Nationalsozialismus beschränken soll.

8. November 1952 
Die erste Ausgabe der Zeitschrift „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ (VfZ) wird auf einer Pressekonferenz  vorgestellt. Das Heft wird im Auftrag des IfZ von dem Tübinger Historiker Hans Rothfels und dem Tübinger Politikwissenschaftler Theodor Eschenburg herausgegebenen und erscheint offiziell im Januar 1953. Im programmatischen ersten Aufsatz definiert Rothfels die Zeitgeschichte als „Epoche der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung“. Innerhalb kurzer Zeit etablieren sich die VfZ als eine der führenden und meistgelesenen geschichtswissenschaftlichen Fachzeitschriften in Deutschland.

1953

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Paul Kluke (links) beim Besuch von Bundespräsident Theodor Heuss am 3. Mai 1954 (Foto: IfZ, Bildsammlung)

27. Juli 1953 
Das Kuratorium beruft den Berliner Privatdozent Paul Kluke zum neuen Generalsekretär des IfZ. Er tritt sein Amt am 1. Oktober 1953 an und folgt damit dem knapp ein Jahr zuvor tödlich verunglückten Hermann Mau nach. 

1955

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Mikrofilme deutscher Aktenbestände, die das IfZ aus den USA erhielt

Oktober 1955 
Die ersten in den USA bestellten Mikrofilme deutscher Aktenbestände treffen am IfZ ein. Sie umfassen Fotos von ca. 25.000 Blättern. Bereits im Sommer 1951 war der damalige Generalsekretär des Instituts, Hermann Mau, in die USA gereist, um sich dort über die Bestände zu informieren und eine Kooperation anzubahnen. 

1956

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Das Gebäude Möhlstraße 26 (Foto: IfZ, Bildsammlung)

März 1956
Das Institut zieht aus den zunehmend beengten Räumlichkeiten der Reitmorstraße 29 in die Möhlstraße 26 um. Zum Stab gehören mittlerweile neben dem Generalsekretär fünf planmäßige wissenschaftliche Mitarbeiter und drei wissenschaftliche Honorarkräfte. Die Bibliothek ist auf 36.000 Bände angewachsen. 

1958

Der erste Band der „Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte“ erscheint; ein zweiter folgt im Jahr 1966. Beide Bände enthalten eine Auswahl der vielen Gutachten und Stellungnahmen, die das Institut auf Anfrage vor allem aus Politik, Verwaltung und Justiz erstellt hat. In diesen Expertisen gaben IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler Auskunft beispielsweise über den Erkenntnisstand zu Fragen der NS-Besatzungspolitik in Polen, der Selektion von Juden in Auschwitz oder zur Mitgliedschaft in der NSDAP und betrieben hierfür nicht selten selbst aufwendige archivalische Forschungen.

1959

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Helmut Krausnick (Foto: IfZ, Bildsammlung)

1. April 1959
Helmut Krausnick wird neuer Generalsekretär des Instituts für Zeitgeschichte. Er ist seit 1952 IfZ-Mitarbeiter und folgt Paul Kluke nach, der an die Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen wurde. Schon nach dem Tod von Hermann Mau hatte er kommissarisch das Institut geleitet. Der direkten Nachfolge stand seinerzeit im Weg, dass Krausnick seit 1931 NSDAP-Mitglied gewesen war.

1961

2. August 1961
Die von Gerhard L. Weinberg herausgegebene Edition von Hitlers „Zweitem Buch“ wird auf einer Pressekonferenz vorgestellt und erregt in den Medien viel Aufsehen. Es erscheint – versehen mit einem Geleitwort von Hans Rothfels – in der IfZ-Reihe „Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“. Das 1928 entstandene, aber zeitgenössisch unveröffentlicht gebliebene Manuskript gilt als Schlüsseldokument für Hitlers „Lebensraum“-Ideologie und seine außenpolitischen Vorstellungen. 

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Stiftungsurkunde vom 20. September 1961 (IfZ-Archiv, ID 8/43)

20. September 1961
Nach jahrelangen Bemühungen wird die „Stiftung zur wissenschaftlichen Erforschung der Zeitgeschichte“ als Trägerin des IfZ gegründet. Die Rechtsform ist eine öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Der Generalsekretär des IfZ führt künftig den Titel „Direktor“. Neben der NS-Geschichte gehören fortan auch andere Aspekte der deutschen Zeitgeschichte, etwa die Besatzungszeit, zu den Forschungsfeldern des Instituts. 

Die Rechtsform der Stiftung und die Zusammensetzung des IfZ-Stiftungsrats sind bis heute im Wesentlichen gleichgeblieben. Eine leichte Modifikation erfolgte 1993, als nach der deutschen Wiedervereinigung der Stiftungsrat durch die Aufnahme von Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer Brandenburg und Sachsen ergänzt wurde.

1964

Februar 1964
Beim Frankfurter Auschwitz-Prozess werden die IfZ-Mitarbeiter Martin Broszat, Hans Buchheim und Helmut Krausnick als Sachverständige herangezogen. Ihr für das Gericht erstellte Gutachten erscheint 1965 unter dem Titel „Anatomie des SS-Staates“ und findet in Wissenschaft und Öffentlichkeit große Beachtung.

1965

18. Juni 1965
Die Räumlichkeiten in der Möhlstraße sind für das wachsende Institut zu klein geworden. Der Stiftungsrat des IfZ beschließt den Neubau eines Institutsgebäudes.

1972

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Das Gebäude des Instituts in der Leonrodstraße 46b (Foto: IfZ, Bildsammlung)

15. März 1972
Nach dem Umzug des IfZ in das neue Institutsgebäude in der Münchner Leonrodstraße 46b findet die offizielle Einweihung statt. Beim Festakt sprechen unter anderem der bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel, der Staatsminister für Unterricht und Kultus, Hans Maier, und die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, Hildegard Hamm-Brücher. Martin Broszat hält einen Vortrag über die Konferenzen der westdeutschen Ministerpräsidenten 1948. 

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Martin Broszat (Foto: IfZ, Bildsammlung)

1. Juli 1972
Martin Broszat wird neuer Direktor des Instituts für Zeitgeschichte. Er tritt die Nachfolge des in den Ruhestand getretenen Helmut Krausnick an. Broszat, der bereits seit 1956 am IfZ tätig ist, wird neben seiner Funktion als Institutsdirektor zum Honorarprofessor an die Universität Konstanz berufen.

1975

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Ausführungsvereinbarung zur Rahmenvereinbarung Forschungsförderung zwischen Bund und Ländern (Bundesminister für Forschung und Technologie (Hrsg.): Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder. Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Gemeinschaftsaufgabe Forschungsförderung nach Art. 91b GG, Bonn 1979)

3. Dezember 1975
Nach jahrelangen Verhandlungen wird eine Rahmenvereinbarung zwischen Bund und Ländern über die gemeinsame Förderung der Forschung nach Artikel 91b Grundgesetz geschlossen. Die Institute, die fortan gemeinsam gefördert werden, werden in die sogenannte Blaue Liste aufgenommen. Zu ihnen zählt auch das IfZ, dessen Hauptträger der Bund und Bayern als Sitzland sind.

1979

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Der Spiegel 5/1979

Januar 1979
Die US-amerikanische Serie „Holocaust“ wird im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und avanciert zu einem Medienereignis, das Millionen Deutsche mit dem nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden konfrontiert. Zugleich löst der Spielfilm eine Debatte über die Judenverfolgung sowie deren Stellenwert im Geschichtsbewusstsein und im kollektiven Gedächtnis aus. In den Medien wird unter anderem kritisiert, dass die Geschichtswissenschaft den nationalsozialistischen Genozid bislang kaum erforscht habe. In einem Beitrag für die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte geht IfZ-Direktor Martin Broszat auf den Film und die Kritik ein. 

1988

Frühjahr 1988
Die Vierteljahrshefte veröffentlichen einen vielbeachteten Briefwechsel zwischen dem Historiker und Holocaust-Überlebenden Saul Friedländer und IfZ-Direktor Martin Broszat. Ausgangspunkt ist Broszats 1985 erschienenes „Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus“. Broszat und Friedländer diskutieren kontrovers darüber, wie und von wem die Geschichte des Holocaust geschrieben werden könne und ob eine Historisierung überhaupt möglich sei. Broszat stellte dabei infrage, ob Friedländer als Holocaust-Überlebender die nötige Distanz zu den historischen Geschehnissen aufbringen könne. Erst 2003, Jahre nach seinem Tod, wird Broszats NSDAP-Mitgliedschaft bekannt. 

1989

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Der Erweiterungsbau des Instituts in der Leonrodstraße (Foto: IfZ, Bildsammlung)

18. September 1989
Ein Erweiterungsbau für das IfZ mit Archivmagazin, Werkstätten, Lese- und Vortragssaal, Cafeteria sowie Büros wird in Betrieb genommen. Er schließt an das 1972 eingeweihte Institutsgebäude in der Münchner Leonrodstraße an und behebt fürs Erste die Raumnot des IfZ.

1990

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Jeder Jahrgang erscheint in zwei dicken Bänden und liefert bislang unveröffentlichte Akten zur deutschen Außenpolitik (Foto: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland/Jennifer Zumbusch)

Frühjahr 1990
Das IfZ erhält eine Außenstelle in der Bonner Adenauerallee 89, die im Auftrag des Auswärtigen Amts die Edition der „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland“ (AAPD) bearbeitet. Der erste Band der AAPD erscheint 1993. Seitdem legt das IfZ stets unmittelbar nach Ablauf der 30-jährigen Aktensperrfrist einen Jahrgang mit ausgewählten, oftmals auch geheimen Dokumenten aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amts vor. 

1992

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Horst Möller (Foto: IfZ, Bildsammlung)

1. April 1992
Horst Möller, der bereits 1979 bis 1982 als stellvertretender Direktor am IfZ tätig und zuletzt Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris war, tritt sein Amt als neuer Direktor an. Parallel wird er auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität in Regensburg berufen. Vier Jahre später erhält er den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Horst Möller folgt auf Martin Broszat, der im Oktober 1989 nach längerer Krankheit im Amt verstarb. Ludolf Herbst, der nach Broszats Tod als stellvertretender Direktor das IfZ kommissarisch leitete, nimmt einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin an.

1994

Januar 1994
Mit der Wiedervereinigung verändert sich auch die Agenda der Zeitgeschichte: In Potsdam wird eine Außenstelle des IfZ eingerichtet. Ihre Aufgabe ist, die Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR zu erforschen. Der neue IfZ-Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Aktenbeständen aus ehemaligen DDR-Archiven. 

1995

März 1995 
Das Institut für Zeitgeschichte wird Mitglied der „Wissenschaftsgemeinschaft Blaue Liste“, die sich 1997 in „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“ (kurz: Leibniz-Gemeinschaft) umbenennt. Heute gehören der Leibniz Gemeinschaft knapp 100 Institute und Forschungsmuseen an. 

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Tuschezeichnung des „Führersperrgebiets“ auf dem Obersalzberg aus der NS-Zeit

1. August 1995
Der bayerische Ministerrat beauftragt das IfZ, das Konzept für eine Dokumentationsstelle auf dem Obersalzberg zu entwickeln – dem Ort, an dem Hitler seinen zweiten Regierungssitz hatte.
Die historische Aufarbeitung in Form eines Dokumentationszentrums ist ein Pfeiler des „Zwei-Säulen-Konzepts“, mit dem der Ort nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte bespielt werden soll.

1996

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Das Gebäude Finckensteinallee 85–87 (Foto: IfZ, Bildsammlung)

5. Juni 1996
Die IfZ-Außenstelle Potsdam zieht nach Berlin-Lichterfelde um. In der dortigen Finckensteinallee 85–87 befindet sich die IfZ-Abteilung in unmittelbarer Nähe zum Bundesarchiv, das in Berlin-Lichterfelde u. a. die Akten der DDR und ihrer Massenorganisationen aufbewahrt.

1999

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Die Dokumentation Obersalzberg

20. Oktober 1999
Die „Dokumentation Obersalzberg – Orts- und Zeitgeschichte“, für die das IfZ seit 1995 eine Dauerausstellung erarbeitet hat, wird im Beisein von Finanzminister Kurt Faltlhauser feierlich eröffnet.

2007

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Ausgrenzung, Verfolgung, Vernichtung: Die 16 Bände der VEJ dokumentieren den Holocaust in Deutschland und den besetzten Gebieten (Foto: Bundesarchiv Bild 183-S59096)

Dezember 2007
Der erste Band der Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“ (VEJ) erscheint. Die insgesamt 16-bändige Edition, die in Kooperation mit der Universität Freiburg und dem Bundesarchiv entsteht und deren letzter Band im Mai 2021 publiziert wird, beinhaltet rund 5000 zeitgenössische Dokumente zur Geschichte des Holocaust.

2008

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Joseph Goebbels: Tagebucheintrag über die Novemberpogrome 1938, 10. und 11. November 1938 (Scan des ZAS-Mikrofiche-Duplikats im IfZ)

Mit dem Erscheinen des letzten Erschließungsbandes liegt die Edition der Goebbels-Tagebücher vollständig vor. 
Die für die Geschichtswissenschaft zentrale Edition basiert auf den Fotoglasplatten der Goebbels-Tagebücher, die die IfZ-Forscherin Elke Fröhlich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in einem Moskauer Archiv entdeckte. Nach komplizierten Verhandlungen über die Nutzungs- und Publikationsrechte entsteht zwischen 1993 und 2006 am IfZ unter Leitung Fröhlichs die nicht weniger als 29 Textbände umfassende Edition. 
Diese geht damit weit über eine erste Edition der Goebbels Tagebücher hinaus, die in den 1980er-Jahren auf der Grundlage der seinerzeit zugänglichen Tagebuchfragmente ebenfalls von Elke Fröhlich am IfZ erarbeitet worden war.

2011

1. April 2011
Andreas Wirsching wird zum neuen Direktor des Instituts für Zeitgeschichte und zum Professor für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. Bereits 1992 bis 1996 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfZ tätig gewesen und hatte zuletzt den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg innegehabt. Sein Stellvertreter wird im Juli 2012 Magnus Brechtken.

2013

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Frank Bajohr, der Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien und seine Stellvertreterin Andrea Löw

Juli 2013
Das Institut für Zeitgeschichte beginnt mit dem Aufbau eines Zentrums für Holocaust-Studien. Standort der neuen Einrichtung ist das sogenannte „Blaue Haus“, in unmittelbarer Nähe zum IfZ-Hauptgebäude. Sie entwickelt sich in kurzer Zeit zu einem wichtigen internationalen Kompetenz- und Kommunikationszentrum für die Erforschung des Holocaust.

2014

Oktober 2014
Das IfZ erweitert die Institutsleitung: Elke Seefried wird zur Zweiten Stellvertretenden Direktorin am IfZ und zur Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg berufen. Mit dieser Doppelberufung gehört der Institutsleitung nun erstmals eine Frau an. Elke Seefried nimmt 2020 einen Ruf an die Universität Aachen an, ihre Nachfolgerin wird Martina Steber. 

2015

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Zonengrenze zwischen West- und Ost-Berlin, 1963 (Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F014922-0009/Ludwig Wegmann)

In Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Hamburger Institut für Sozialforschung, später mit der Bundesstiftung Aufarbeitung startet das IfZ das Berliner Kolleg Kalter Krieg. Ziel der Einrichtung ist der internationale Wissensaustausch und die Weiterentwicklung der Forschungen zum Kalten Krieg.

2016

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Ein Bestseller aus dem IfZ: Die kritische Edition von „Mein Kampf” (Foto: Stiftung Haus der Geschichte, Jennifer Zumbusch).

9. Januar 2016
Unmittelbar nach dem Ablauf der Urheberrechte an Hitlers „Mein Kampf“, 70 Jahre nach dessen Todesjahr, veröffentlicht das IfZ die erste wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe. „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ stößt auf großes Interesse und kontroverse Diskussionen in Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit.

2023

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Das Forscherteam beim Ortstermin im Olympiapark München (Bild: Astrid Schmidhuber)

21. April 2023 
Das Bundesinnenministerium beauftragt eine achtköpfige internationale Historiker-Kommission zusammen mit dem Institut für Zeitgeschichte, den Anschlag auf die israelische Olympia-Mannschaft vom 5. September 1972 in München zu erforschen. Das Projekt untersucht die Vorgeschichte, den Anschlag, das Agieren von Sicherheitsbehörden und Politik, die Folgen für die Nahostpolitik sowie die innenpolitische und erinnerungskulturelle Nachgeschichte. Am IfZ wird dafür eine Forschungsstelle eingerichtet.

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Besucherrekord bereits am ersten Öffnungstag: Mehr als 2.000 Menschen wollten die neue Ausstellung am Obersalzberg sehen.

27. September 2023
Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder wird auf dem Obersalzberg ein Erweiterungsbau mit einer neuen Dauerausstellung eröffnet. Für diese hat das Team des IfZ unter dem Leitmotiv „Idyll und Verbrechen“ ein ambitioniertes Konzept entwickelt, das auf 800 Quadratmetern die Geschichte des Obersalzbergs neu vermittelt. Der Neubau und die Neugestaltung wurde erforderlich, weil die alte Ausstellung in den beengten Räumlichkeiten der großen Anzahl an Besucherinnen und Besuchern nicht mehr gewachsen war. 

2024

Das Online-Repositorium Zeitgeschichte Open geht an den Start. Sukzessive sollen dort alle Publikationen des Instituts kostenfrei bereitgestellt werden. Zudem werden Bücher aus dem Bibliotheks- sowie Dokumente aus dem Archivbestand des IfZ digitalisiert und auf der Plattform verfügbar gemacht.