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1. Mai 1949

Das „Institut zur Erforschung der nationalsozialistischen Politik“, das später in Institut für Zeitgeschichte (IfZ) umbenannt wird, nimmt seine praktische Arbeit auf.

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Das zerstörte München in den Nachkriegsjahren: Hier entstand die Idee, eine Einrichtung zur Dokumentation und Erforschung des Nationalsozialismus zu schaffen (Foto: IfZ-Archiv, BA-00020102-308)

Bereits unmittelbar nach Kriegsende hatte es erste, noch vage Überlegungen zur Errichtung einer Stelle gegeben, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen sollte. Über deren Struktur und Aufgabenzuschnitt gingen die Meinungen indes auseinander. Neben dem Konzept eines unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsinstituts kursierte die Vorstellung eines Zentrums zur Dokumentation der nationalsozialistischen Parteiakten sowie die Idee einer Einrichtung zur historisch-politischen Information und publizistischer Aufklärung.

 

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Gerhard Kroll, der erste Geschäftsführer des Instituts (Foto: IfZ, Bildsammlung)

Im Spätsommer und Herbst 1947 hatten die Ministerpräsidenten der amerikanischen Besatzungszone über die Gründung einer solchen Institution beraten und sich auf eine Stiftung verständigt. Eine entsprechende Stiftungsurkunde wurde am 7. Oktober 1947 durch die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen und Württemberg-Baden sowie durch den Senatspräsidenten von Bremen unterzeichnet. 

Treibende Kräfte bei der Gründung des Instituts waren Politiker und politische Beamte wie Hermann Brill, Rudolf Holzhausen, Anton Pfeiffer, Dieter Sattler, Walter Strauß und Gerhard Kroll – von denen nicht wenige dem ersten Kuratorium (Stiftungsrat) angehörten. Mitglieder im Wissenschaftlichen Rat des Instituts sind Ludwig Bergsträsser, Walter Goetz, Theodor Heuss, Erich Kaufmann, Gerhard Ritter, Franz Schnabel und Hans Speidel.

Infolge der Währungsreform und anhaltender Finanzierungsprobleme sollte sich die Aufnahme der Tätigkeit des Instituts zur Erforschung der nationalsozialistischen Politik allerdings verzögern. Auch im Mai 1949 sind entscheidende Fragen zur Finanzierung des neuen Instituts noch nicht geklärt – nach langwierigen Verhandlungen werden diese erst in den Folgejahren durch die Einigung auf eine Bund-Länder-Finanzierung gelöst.

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