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Reitmorstraße

Hier waren von 1949 bis 1956 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Archivalien und Bibliotheksbestände in auf zwei Stockwerke verteilte Räumlichkeiten untergebracht, die mit der Zeit bald zu klein wurden.

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Hauseingang Reitmorstraße 29 mit Institutsschild (Foto: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv)

Die erste Adresse des Instituts, das damals noch den Namen „Institut zur Erforschung der nationalsozialistischen Politik“ trug, war die Reitmorstraße 29. Bereitgestellt hatte die Räume Ende Dezember 1948 die Bayerische Staatskanzlei. Auch für die ersten Anschaffungen gewährte die Staatskanzlei einen Vorschuss. Nun hatte das Institut zwar immerhin einen Ort, aber nach wie vor keine gesicherte Finanzierung. Das „Streiflicht“ der Süddeutschen Zeitung kommentierte am 15. Oktober 1949: „Das Institut besteht vorerst aus ein paar Büromöbeln in still wartenden Räumen.“ Trotz der vielen ungeklärten Fragen hatte das Institut bereits im Mai des Jahres seine Arbeit aufgenommen. 

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Das Gebäude Reitmorstraße 29 (Foto: IfZ, Bildsammlung)

Anfangs standen dem Institut acht Räume zur Verfügung. 1951 kamen zu den Büros im zweiten Stock noch welche im ersten hinzu. Dort wurden Archiv und Bibliothek untergebracht. Geeignet waren die beengten Räume für die Archivalien und Bücher, die das Institut in der Zwischenzeit erworben hatte, indes nicht. Das stellten auch externe Gutachter fest, die 1954 die Räumlichkeiten besichtigten:  

„Da das Haus, in dem das Institut in 2 ½ Stockwerken als Mieter untergebracht ist, kürzlich vom bayerischen Staat angekauft wurde, fand eine Besichtigung der Räumlichkeiten durch Herren vom Finanzamt für Liegenschaften und vom Landesplanungsamt statt, die zumal in den Räumlichkeiten des 1. Stockwerkes, in denen Archiv und Bibliothek untergebracht sind, die übergroße Beengung und die Überlastung feststellten, die so groß geworden sei, daß der Bausachverständige eine Verantwortung für die Fortdauer des Zustandes nicht übernehmen wollte. […] Die Bibliothek […] ist so überfüllt, daß nicht nur die bereits erwähnten baulichen Gefahren für das Haus durch Deckenüberlastung entstehen, sondern auch durch die gedrängte, oftmale doppelreihige Aufstellung ihre Benutzung ernstlich erschwert ist.“

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Aufnahme der Reitmorstraße 29, vermutlich aus dem Jahr 1975 (Foto: Produktion „25 Jahre Institut für Zeitgeschichte”, Bayerischer Rundfunk, Screenshot)

Da der Bibliotheksbestand kontinuierlich wuchs, wurde das Platzproblem immer drängender. Nichtsdestoweniger war es zum 1. Februar 1952 möglich, ein Benutzerzimmer einzurichten. Die Bibliothek umfasste zu diesem Zeitpunkt etwa 12.000 Bände.

Dass das Institut im Dezember 1955 in das Königsteiner Abkommen zur Finanzierung überregionaler wissenschaftlicher Institute aufgenommen wurde, verbesserte die finanzielle Basis des Instituts erheblich und machte die Schaffung neuer, schon seit Langem dringend benötigter Personalstellen möglich, für die allerdings die Räumlichkeiten nicht ausreichten. Im März 1956 erfolgte daher der Umzug vom Lehel nach Bogenhausen, in die Möhlstraße.

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